Die Abtei St. Georgenberg-Fiecht der Benediktinerkongregation von St. Ottilien (OSB) ist neben dem Stift Wilten eines der zwei ältesten Stifte in Nordtirol. Es besteht heute aus zwei gut eine Stunde Fußweges voneinander entfernt gelegenen Klosteranlagen, nämlich dem in Vomp gelegenen Stift Fiecht sowie dem höher gelegenen Wallfahrtsort St. Georgenberg in der Gemeinde Stans.Anfänge St. GeorgenbergsUm die Mitte des 10. Jahrhunderts soll sich Rathold von Aibling (auch Ratold, auch Rapoto/Ratolf III.) aus dem Geschlecht der Rapotonen als Einsiedler zunächst in eine Höhle gegenüber dem heutigen Georgenberg zurückgezogen haben. Der steile Felskegel, der auf 898 m Seehöhe etwa hundert Meter aus dem Stallental an der Stelle aufragt, wo der Georgenbach in den Stanser Bach mündet, wurde der Legende nach durch Vögel, die nach der Verletzung eines Handwerkers auf einem ursprünglich vorgesehenen Bauplatz blutige Späne hinauftrugen, als neuer Bauplatz für die zu errichtende Kapelle angezeigt. Dass Rathold ursprünglich die Gründung eines Klosters beabsichtigte, ist weder be- noch widerlegbar: Möglicherweise wollte er zunächst bloß vermeiden, dem bayrischen Heerbann gegen die Ungarn Folge leisten zu müssen. Gemäß der ersten Chronik des Stiftes, 1480, sollen sich ihm bald Gefährten angeschlossen haben. Rathold selbst soll bereits ein erstes, dem hl. Georg geweihtes, Kirchlein erbaut haben, und auch die Kapelle Unserer Lieben Frau unter der Linde soll auf Rathold zurückgehen, der ein in Santiago de Compostela erworbenes Marienbildnis unter einer Linde angebracht haben soll.
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