AUGUSTINERKIRCHE WIEN
ehem. k. k. Hofkirche (gestiftet 1327)
PFARRKIRCHE St. Augustin
ORDENSKIRCHE der Augustiner in Österreich
Die Augustinerkirche - ehem. k. k. Hofkirche - und das Augustinerkloster wurden im Jahre 1327 von Friedrich dem Schönen gestiftet.
Schon bald nach der Gründung des Klosters erlebte der Augustinerorden einen großen Aufschwung, der durch die Wirren der Reformationszeit abflachte. Viele bedeutende Männer gehörten im Mittelalter dem Wiener Augustinerkloster an. 1630 berief Kaiser Ferdinand II. die Augustiner-Barfüßer an diese Kirche, die von nun an einen steten Aufschwung erfahren haben. In dieser zweiten Blütezeit (1750-1780) lebten und wirkten hier bis zu 90 Augustiner. Wohl einer der bedeutendsten Augustinermönche seiner Zeit war P. Abraham a S. Clara (1644-1709), der durch seine Predigten, die schon zu seinen Lebzeiten gedruckt wurden, die Wiener aufrüttelte. 1783 wurde die Augustinerkirche zur Pfarrkirche erhoben. Durch die josefinischen Reformen bedingt, starb das Kloster im Jahre 1836 aus. 115 Jahre wurde die Kirche von Diözesanpriestern betreut, bis 1951 heimatvertriebene, sudetendeutsche Augustiner wieder Kirche und Kloster übernahmen.
Das Augustinerkloster ist das einzige Kloster der Augustiner (früher Augustiner-Eremiten) in Österreich. Gegenwärtig leben drei Augustiner in St. Augustin und stellen sich der wichtigen Aufgabe, den Augustinerorden in Österreich wieder aufzubauen bzw. zu stärken. Die gemeinsame Feier der hl. Messe, das Chorgebet wie das persönliche Gebet, die Weiterbildung und die gemeinsame Rekreation (Zeit für Gespräche und Erholung) bilden die Basis für die Arbeit der Augustiner in ihren Aufgabengebieten: derzeit vorwiegend im Seelsorgsdienst in den Pfarren St. Augustin, Wien I, und St. Georg, Aspersdorf, und im Schuldienst.
Die 80 m lange Augustinerkirche ist die größte Bettelordenskirche Österreichs und ist eng verbunden mit der Geschichte unserer Stadt und des Kaiserhauses, war sie doch von 1634 bis 1918 die k. k. Hofpfarrkirche, in der viele Mitglieder des Kaiserhauses geheiratet und immer wieder an den Gottesdiensten teilgenommen haben. Seit Wien im Jahre 1722 zum Erzbistum erhoben wurde, war es Brauch, dass der jeweilige neue Erzbischof von Wien von der Augustinerkirche aus in feierlicher Prozession zum Stephansdom zog.
Für uns Ordensleute und für die Gemeinde von St. Augustin ist die Augustinerkirche heute jener Raum, in dem wir Gottes Nähe erfahren in der Liturgie durch das Hören des Wortes Gottes und die Feier der Eucharistie. Hier werden durch die Taufe Menschen aufgenommen in die Gemeinschaft der Kirche und so bilden wir den Leib Christi konkret als Kirche am Ort; hier heiraten Menschen vor Gottes Angesicht, hier beten wir in den Anliegen von Kirche und Welt und für unsere Verstorbenen. Der Gottesdienst in seiner vielgestaltigen Form kommt zum Ausdruck in der Feier des Stundengebetes der Mönche, in den hl. Messen an den Wochentagen und den 11-Uhr-Hochämtern an Sonn- und Feiertagen, die weit über die Grenzen Österreichs hin bekannt sind. Die Hochämter mit Chor, Solisten und Orchester von St. Augustin werden mit den Klassikern Haydn, Mozart, Schubert, Beethoven, Bruckner, Puccini u.a. feierlich gestaltet.
So ist für uns die Augustinerkirche ein Ort der Verehrung und der Anbetung Gottes, über all die Schönheit und Erhabenheit dieser Kirche hinaus. Wir laden Sie herzlichst ein, uns in St. Augustin zu besuchen und vor allem unsere Kirche als Stätte des Gebetes und des Lobpreises zu erfahren!
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