Das Gänsehäufel ist eine bewaldete Sandinsel in der Alten Donau im Wiener Gemeindebezirk Donaustadt, die als Badeanlage genutzt wird. Der Name weist auf die ehemaligen „Haufen“ hin, die vor allem der Gänsezucht gedient haben sollen.GeschichteVor der von 1870 bis 1875 durchgeführten Wiener Donauregulierung befanden sich zwei Kleiner Gänsehaufen genannte Inseln inmitten des damaligen Hauptarmes der Donau. Durch die Regulierung wurde dieses Strombett zu einem stehenden Gewässer, der heutigen Alten Donau. Die nördliche, größere der beiden Inseln wurde zum heutigen Gänsehäufel, die südlichere ist seither eine Halbinsel, die als Kleines Gänsehäufel bezeichnet wird.Das Gänsehäufel fiel dem Naturheilkundler Florian Berndl bei seinen Wanderungen auf, woraufhin er im Jahr 1900 einen Teil der Insel pachtete, um dort eine Edelweidenkultur einzurichten. Tatsächlich aber brachte der Naturist Berndl badefreudigen Wienern naturbezogene Körperkultur näher. Nicht zuletzt aufgrund von Konflikten mit der evidenzbasierten Medizin und konservativen Kreisen, die das gemeinsame Baden von Frauen und Männern verurteilten, wurde Berndl 1905 der Pachtvertrag aufgekündigt, offiziell aufgrund einer fehlenden Kantinen-Konzession. Berndl pachtete am nördlichen Ufer der Alten Donau ein Grundstück, das er – inspiriert vom Sandstrand – Brasilien in Wien nannte, später entwickelte sich daraus die Kleingartensiedlung Neu Brasilien.
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