Das Schloss Ennsegg befindet sich in der Stadt Enns (Schlossstraße 4) im Bezirk Linz-Land in Oberösterreich.GeschichteDie Vorgeschichte von Schloss Ennsegg hat mit der früheren landesfürstlichen Ennsburg zu tun. Diese erste landesfürstliche Burg am Georgenberg war Ende des 15. Jahrhunderts so baufällig geworden, dass Kaiser Friedrich III. 1483 dem Richter und Rat der Stadt Enns befahl, einen Neubau zu erstellen. Dafür wurden am Ennsberg vier Bürgerhäuser abgebrochen, und an deren Stelle erstand die landesfürstliche Burg. Bereits hundert Jahre später war dieser neue kaiserliche Wohnsitz in so desolatem Zustand, dass wiederum ein Neubau ins Auge gefasst wurde.Dabei wurde auf die ebenfalls baufällige alte Burg am Georgenberg zurückgegriffen. Hier war im Verteidigungsring der Stadt die schwächste Stelle, daher musste ein Wiederaufbau von Burg und Stadtmauer ins Auge gefasst werden. Der Rat der Stadt Enns bat deshalb in drei an den Kaiser gerichteten Schreiben (1565) um Überlassung des alten Schlosses. Argumentiert wurde, dass – falls ein Adeliger das alte Schloss bekommen würde – der Inhaber und seine Leute der Jurisdiktion der Stadt entzogen würden, dass die Kosten für den Neubau sehr hoch seien und dass die Stadt ein Zeughaus für die Unterbringung von Kriegsgerät benötigte. Kaiser Maximilian II. entschied dennoch zugunsten seines verdienten Kaiserlichen Rates Georg Gienger. So kam 1565 die alte Burg aus dem landesfürstlichen Besitz an den Hofvizekanzler Dr. Georg Gienger (* 1500, † 1577). Gienger entstammte einem Ulmer Patriziergeschlecht und hatte zahlreiche Funktionen inne (Hofvizekanzler, Kaiserlicher Rat, Landvogt in Schwaben und Burgvogt zu Enns). Der Kaiser erlaubte seinem Kaiserlichen Rat den Ausbau der alten Burg zu dem jetzigen Schloss Ennsegg unter der Bedingung, die „baufällige und zum Teil vor vielen Jahren eingefallene Burg“ wieder in einen guten Bauzustand zu bringen. Das neue Schloss wurde zwischen 1565 und 1570 errichtet. Gienger erhielt für die Neuerrichtung der Burg andererseits das Recht, dass er von den Ennser Vögten „nicht gehindert“ werde. Aus diesem adeligen Freisitz entwickelte sich dann die zugehörige freie Herrschaft Enns. Der von Gienger veranlasste Bau war aber wesentlich kleiner als heute, das sog. „Alte Schloss“ befand sich am Nordostende der Hochterrasse und bestand aus einem zweigeschossigen Arkadenhof, dem Treppenturm und einem Verbindungstrakt zur Stadtmauer.
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