die nachhaltige Kunst- und Kulturwanderung, 24. - 28. Mai 2012
wasser weg?
24. –28. Mai 2012
Projektträger: kulturen in bewegung/vidc, Möllwaldplatz 5/3, 1040 Wien, Tel: 01-713 35 94
Hintergrund und Anlass
Vom 20. - 22. Juni 2012, wenn in Rio de Janeiro die UN-Konferenz für nachhaltige Entwicklung stattfindet, werden die zentralen globalen Herausforderungen erneut im Fokus der Weltöffentlichkeit stehen: der langfristige Schutz natürlicher Systeme und Ressourcen bei gleichzeitiger ökonomisch und sozial stabiler Entwicklung. Das Konzept der nachhaltigen Entwicklung soll helfen, diesen Herausforderungen zu begegnen.
Für den dritten Erdgipfel seit 1992 hat sich die Staatengemeinschaft ehrgeizige Ziele gesteckt, insbesondere für die Implementierung und Integration der nachhaltigen Entwicklung. Schwerpunkte bilden Fragen nachhaltigen Wirtschaftens (Green Economy) im Zusammenhang mit dem Gesamtkonzept der nachhaltigen Entwicklung und der Armutsbekämpfung.
Rio +20 in Österreich
Eine Vielzahl von Debatten und Analysen werden im Vorfeld der Konferenz die politischen RepräsentantInnen abermals daran erinnern, dass ihre Entscheidungen massgeblich für das zukünftige Leben auf dieser Erde verantwortlich sind. Können wir uns auf die politischen Entscheidungsträger wirklich verlassen? Sind sie – wie aktuelle Beispiele vor Augen führen – nicht in eine Vielzahl von Interessenskonflikten verstrickt? Sind wir nicht alle mehr oder weniger dafür verantwortlich, dass weiterhin Ressourcen aus reiner Gewinnsucht und Besitzstreben geplündert werden? Was kann konkret getan werden, um die Arbeitsbedingungen in den sog. Billiglohnländern zu verbessern? Wer verzichtet freiwillig auf eine Flugreise in den Urlaub oder auf sein Automobil?
Die Industrie entdeckt die nun die „green economy“ als Zukunftsmarkt. Während die Nahrungsmittelindustrie weiterhin Tonnen subventionierter Lebensmittel wegwirft oder billig exportiert, schreitet die Erderwärmung unaufhaltsam voran. Die Gletscher der Alpen sind nur mehr in ihren Restbeständen sichtbar und die Polkappen schmelzen unaufhörlich weiter. Weltweite Katastrophenszenarien sind ein untrügliches Zeichen. Ein Gegensteuern ist unerlässlich.
Anlässlich der Umweltkonferenz in Rio formten auf Initiative von kulturen in bewegung/VIDC, österreichische Nicht-Regierungs-Organisationen aus dem entwicklungspolitischen Bereich und dem Ökologiesektor ein temporäres Netzwerk, um zentrale Botschaften für einen nachhaltigen Lebensstil einem breiten Publikum zu kommunizieren. Dabei werden u.a. „Projekte der Hoffnung“ im Vordergrund stehen, die dazu beitragen, diese Welt für alle Menschen lebenswerter zu gestalten. kulturen in bewegung/VIDC ist Teil dieser Initiative und will durch Projekte im Spannungsfeld zwischen Kultur, Ökologie und Entwicklungspolitik einen nachhaltigen Beitrag zur Bewusstseinbildung und über globale und entwicklungspolitische Zusammenhänge leisten.
Wasser als Anknüpfungspunkt
Im Juli 2010 proklamierten die Vereinten Nationen den Zugang zu sauberem Trinkwasser und zu sanitärer Grundversorgung als Menschenrecht. Wir befinden uns inmitten der ‚Water for Life‘ Dekade der Vereinten Nationen. Wasser als Schlüsselfaktor sozio-ökonomischer Entwicklung und als grundlegendes Element zur Bewahrung der Lebensgrundlagen ist ein wesentlicher thematischer Schwerpunkt der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit.
In einer Welt, in der 884 Millionen Menschen keinen ausreichenden Zugang zu sauberem Wasser haben, sich der weltweite Wasserkreislauf infolge des Klimawandels und des Bevölkerungswachstumes dramatisch verändert, und die Ozeane stärker denn je zuvor von Katastrophen betroffen sind, ist Wasser zum ‚brennenden Thema‘ geworden. Die globale Wasserkrise ist ein Symbol für die Ungleichheit unserer Welt. Mehr Kinder sterben an schmutzigem Trinkwasser als an Malaria , HIV/Aids und im Straßenverkehr zusammen. Mehr als 2 Milliarden Menschen verfügen über keinen ausreichenden Zugang zu sanitären Anlagen. Die Mehrheit von ihnen in den sog. Entwicklungsländern. Ein neugeborenes Kind im globalen Norden verbraucht zwischen 40 und 70 Mal mehr Wasser als ein Kind im globalen Süden.
Auch in den Vorbereitungstreffen zum UNCED Gipfel 2012 beschäftigen sich bereits Gruppen mit der Frage nach der Positionierung des Wasser-Themas im Rio +20 Prozess. Besonderes Augenmerk wird hierbei darauf gelegt, dass „Green Economy“, eines der Hauptthemen des Gipfels, nicht ohne Berücksichtigung der Perspektiven der NGOs und anderen Stakeholders der Wasser-Community gedacht werden kann.
Ökolgie und Kultur
kulturen in bewegung ist es ein Anliegen, mittels Kunst und Kultur diese komplexen Themen zu behandeln und zur kritischen Auseinandersetzung mit globalen Zusammenhängen einzuladen.
Kunst und Kulturprojekte geben Impulse geben und werfen Fragen auf. Was hat es mit den Bestrebungen der Industriestaaten zur Liberalisierung des Wassermarktes und mit der Zielsetzung der Privatisierung von Wasser auf sich? Wie funktionieren sogenannte ‚Public Private Partnerships‘ im Wassersektor? Warum gibt es in den Entwicklungsländern mangelnden Zugang zu sauberem Trinkwasser und zu sanitärer Abwasserentsorgung mit der daraus resultierenden problematischen Ernährungssituation in vielen sogenannten Entwicklungsländern? Wie sieht es mit der Süßwasserverknappung durch Maßnahmen im Tourismussektor aus? Warum gibt es eine Vielzahl von grenzüberschreitenden Wasserkonflikten? Diese und viele andere globale Themenstellungen sollen Bezüge zur individuellen Lebenssituation hier in Österreich ermöglichen.
Eine der geplanten Aktivitäten, um diesem Ziel näher zu kommen, ist die Organisation einer nachhaltigen Kulturwanderung mit Kunst- Stationen, die zur Diskussion anregen.
Das Projekt betitelt sich wasser weg? Durchaus im doppelten Wortsinn soll ein breites Publikum mit umwelt- und entwicklungspolitischen Fragestellungen konfrontiert werden.
Miteinander Gehen
Gemeinsam mit KünstlerInnen und WissenschafterInnen aus allen Himmelsrichtungen und ausgehend von ihren persönlichen Erfahrungen und Assoziationen werden Interventionen aus den Bereichen Musik, Bildende Kunst, Theater und Tanz entwickelt und in einzelnen Gemeinden entlang des Wasserweges dargeboten. Von den Quellen am Schneeberg bei Kaiserbrunn bis zum Wasserturm in Wien Favoriten werden Gedankenanstöße geliefert, die die Gehenden auf lustvolle Art mit der vielfach prekären ökologischen Situation dieses Planeten konfrontieren.
Auf dem Weg besteht genügend Zeit, das Gehörte und Gesehene zu besprechen und entsprechende Vorschläge und Anregungen abzuleiten. In Form von Twittereintragungen und auf facebook können diese sofort an die „virtuellen“ Begleiter weitergegeben werden.
Kooperationen
Das Projekt wird in Kooperation mit Südwind Niederösterreich Süd durchgeführt. Über die Initiative „wasser.aktiv“ des Lebensministeriums wird überregionale Publizität für das Projekt erzielt. Wiener Wasser (MA 31), die Naturfreunde Österreich, Wiener Alpen, die Umweltberatung Wien und die Austrian Development Agency tragen den wasser weg? ebenso mit, wie eine Vielzahl von lokalen Institutionen und Initiativen, die ihrerseits den „wasser weg?“ in ihre Projekte einbetten. Medienkooperationen mit Biorama, Lokalzeitungen, aber auch überregionalen Medien sind bereits in Verhandlung. Vergleiche zur Situation in Österreich und jener in v.a. den Schwerpunktländern der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, und die bestehenden ökonomischen, politischen und ökologischen Verknüpfungen sollen durch die künstlerische Tätigkeit und entsprechende Begleitmaterialien hinterfragt werden.
Green Event - Logistik
Als VeranstalterInnen von wasser weg? sind wir bemüht, Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte nicht ausschließlich in den künstlerischen Darbietungen zu thematisieren, sondern vielmehr, diese während des gesamten Organisationsablaufes zu berücksichtigen und somit auch ins Bewusstsein der TeilnehmerInnen und (Medien-)BeobachterInnen der Veranstaltung rücken, dass auch groß angelegte Veranstaltungen nachhaltig und umweltschonend realisiert werden können.
Die Veranstaltungsorte sind alle per Bahn erreichbar. Für kürzere Distanzen sollen umweltfreundliche Transportmittel zur Verfügung gestellt werden: so plant etwa die beteiligte Gemeinde Ternitz das Bereitstellen einer Pferdekutsche, bzw. von Leihrädern, um die Transporte zu den Unterkünften zu ermöglichen. Bei der Verpflegung wird großes Augenmerk darauf gelegt, dass diese biologisch, regional, saisonal und fair gehandelt ist. Dies wird durch die Einbeziehung von ErzeugerInnen biologischer Produkte aus der Region erzielt.
Verantwortung für Umwelt und Nachhaltigkeit sollen sich auch in der Produktion der Werbemittel wiederspiegeln: Drucksorten werden aus Recycling-Materialien hergestellt. Es wird danach getrachtet, Drucksorten nach konkretem Bedarf zu produzieren.
Zielsetzung ist es, mit der Veranstaltung ein Good Practice Beispiel der Green Events Austria zu werden (www.greeneventsaustria.at). Die Umweltberatung Wien & Umweltberatung Mödling beraten und unterstützen kulturen in bewegung in der Umsetzung des Konzeptes.
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