Die Burgruine Obervoitsberg liegt im Norden der Stadtgemeinde Voitsberg in der Steiermark. Die Geschichte der Burg reicht bis in das Jahr 1164 zurück, als sie im Auftrag des steirischen Landesherren Ottokar IV. auf einer Grundfläche des Stifts St. Lambrecht erbaut wurde. Da die Gründung ohne Zustimmung des Stiftes erfolgte, erhielt dieses Jahre später ein gleichwertiges Grundstück als Ausgleich. Die erste urkundlich belegte Namensnennung der Burg war 1183. Obervoitsberg befand sich mehrfach im Besitz größerer Adelsfamilien, so zu Anfang auch der Babenberger, welche die Anlage auch ausbauten. Ab dem 12. oder 13. Jahrhundert war Obervoitsberg der Sitz eines Landesgerichts und Mittelpunkt eines landesfürstlichen Amtes. Ob die Anlage im 15. Jahrhundert bei einem Einfall der Ungarn erobert wurde, ist unklar. Ab dem 18. Jahrhundert galt die Burg als baufällig und wurde nach einem Blitzschlag im Jahr 1798 endgültig aufgegeben. 1802 wurden Teile der Burg abgerissen, der Brunnen wurde zugeschüttet.Ende des 19. Jahrhunderts ließ die Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft die Ruine restaurieren und schenkte sie 1910 der Stadtgemeinde Voitsberg, in deren Besitz sie sich noch befindet. Seit 1960 dient Obervoitsberg als Bühne für die Burghofspiele Voitsberg. Bei der Anpassung der Ruine an eine Freilichtbühne wurden Teile der alten Bausubstanz zerstört.Bei der Burganlage handelt es sich um die Ruine einer Höhenburg, die auf einem breiten Bergrücken im Norden des Stadtgebietes von Voitsberg erbaut wurde und früher Teil der Stadtbefestigung war. Die Hauptburg hat einen klar gegliederten, rechteckigen Grundriss. Ein Bergfried fehlt und wurde durch ein Festes Haus für Wehr- und Wohnzwecke ersetzt, das die Anlage nach Süden hin abschließt. Im nördlichen Burgteil befand sich früher vermutlich ein Turm. Im Osten und Westen der Anlage standen wahrscheinlich auch zwei Gebäude, auf die nur noch Balkenlöcher in der Burgmauer hinweisen und von denen zumindest eines als Palas diente. Im Nordosten war die Burg von einem wohnturmartigen Gebäude abgeschlossen, wahrscheinlich der älteste Teil der Anlage. Ursprünglich führte der Zugang im Norden über eine Zugbrücke über einen heute nicht mehr erhaltenen Graben. Dieser wurde im 15. Jahrhundert zugemauert und durch einen neu angelegten Zugang im Westen ersetzt. Die Wasserversorgung erfolgte über eine Zisterne, die vom Tregistberg her das Wasser erhielt.
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