DOMMUSIK KLAGENFURT
DOMCHOR:
Der Klagenfurter Domchor konnte 2012 auf 150 Jahre seines Bestehens zurückblicken. Diese traditionsreiche Institution geht auf die liturgischen Bemühungen des tatkräftigen Kärntner Reformbischofs Valentin Wiery (1858-1880) zurück. Er bestellte mit 1. April 1862 den k. & k. Direktor der Normalhauptschule und Präpandie, Johann Benisch, zum 1. regulären Domchorregenten. Bei besonderen Anlässen sang zuvor für lange Zeit der Chor des 1828 gegründeten Kärntnerischen Musikvereines unter der Leitung des Chorleiters von St. Egid, Johann Nepomutzky. 1870-1873 war der Postamtsleiter Martin Reitsamer Domkapellmeister. Sein Nachfolger Alexander Lutschounig (1873-1906 Domkapellmeister und Chorleiter in St. Egid) war der führende Musiker im Kärntner Diözesancäcilienverein (1876-1941). Unter Domkapellmeister Karl Krieger (1914-1922 mit Unterbrechungen) sang der Chor als gemischter Chor mit 20 bis 40 Sängern. Ein fruchtbarer Komponist und angesehener Chorleiter war Paul Johann Kobeck, der 1923-1929 den Domchor zu seiner größten Blüte in der Zwischenkriegszeit brachte. Nach Egon Bertl (1930-1937) leitete den Domchor 1937-1040 der spätere Münchner Domchorregent Johannes Hafner. Dr. Johann Sabitzer hatte 1940-1952 in schwersten Zeiten die Dommusik zu leiten. Sein Name ist untrennbar mit den Mühen um den Gemeindegesang in Kärnten verbunden. Nach dem Krieg hat es an der Domkirche zwei Chöre gegeben: den „9-Uhr-Chor“, der hauptsächlich deutsch gesungen hat, und den „Domchor“, der das lateinische Repertoire pflegte. Neben den Domkapellmeistern kümmerten sich um den „deutschen“ Chor als Chorleiter auch Alfred Galsterer, Adolf Frühberger und Vikar Felix Mayer. Nach Dr. Sabitzer gab es häufigere Wechsel von Domkapellmeistern (Johann Ulbricht, Karl Schmidt, Otto Scherr). Eine Blütezeit erlebte der Domchor unter Franz Gerstacker 1959-1964. Unter Domkapellmeister Raimund Wang (1964-1976) hatte der Domchor die liturgischen Umwälzungen des 2. Vatikanums zu bewältigen. Von 1976 bis 2001 wirkte Herbert Kapfer als Domkapellmeister. Mit Aufführungen großer und bedeutender Chor-Orchester-Werke setzte er den von Franz Gerstacker begonnen musikalischen Weg in Liturgie und Konzert fort. Im Juli 2002 trat Thomas Wasserfaller das Amt als 19. Domkapellmeister seit der Gründung eines eigenen Chores an. Unter seiner Leitung versehen im Domchor etwa 30 Sängerinnen und Sänger den regelmäßigen Sonntagsdienst, bei den großen Orchestermessen singen etwa 50 Personen. Dabei gelangen Messkompositionen von Leopold und Wolfgang Amadeus Mozart, Joseph und Michael Haydn, Johann Ernst Eberlin, Anton Cajetan Adlgasser, Johann Georg Zechner, Carl Ditters von Dittersdorf, Franz Xaver Widerhoffer, Jan Dismas Zelenka, Franz Schubert, Anton Bruckner, Antonin Dvorak, Franz Liszt und vielen anderen zur Aufführung. Sich immer wieder auf dem Konzertpodium besonderen Herausforderungen zu stellen, ist aber ebenso wesentlicher Bestandteil der Arbeit der Dommusik. Für diesen Fall schließen sich noch weitere Singbegeisterte der Chorgemeinschaft an und bilden so den Konzertchor der Dommusik, der in den letzten Jahren u. a. folgende Werke zur Aufführung gebracht hat: Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart, Michael Haydn, Johannes Brahms und Giuseppe Verdi, die Oratorien „Paulus“ und „Elias“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy, „Messe solenelle“ und „Stabat mater“ von Gioacchino Rossini, „König David“ von Arthur Honnegger, „Glagolitische Messe“ von Leos Janacek, „Traum des Gerontius“ von Edward Elgar, Neujahrskonzerte mit Werken der Straußdynastie, „Das Buch mit sieben Siegeln" von Franz Schmidt, die „Passio“ von Arvo Pärt, die „Missa solemnis“ von Ludwig van Beethoven, die „Millstätter Passion“ von Günther Mittergradnegger, die Vesperae sollennes von Michael Haydn, die Messe de Requiem von Gabriel Fauré, "Sieben letzten Worte des Erlösers am Kreuze" von Joseph Haydn sowie die Lauretanische Litanei und die Missa in c-Moll von Wolfgang Amadeus Mozart.
DOMKANTOREI
Um der wichtigsten Aufgabe der Dommusik Klagenfurt – der musikalischen Gestaltung der Liturgie – umfassend und vielfältig gerecht werden zu können, besteht die Dommusik aus mehreren Ensembles. Eines dieser Ensembles ist die Kantorei, der Kammerchor der Dommusik. Sie wurde 2002 gegründet und gestaltet ca. alle zwei Monate einen Gottesdienst in der Domkirche, manchmal auch Konzerte. Das Repertoire der Domkantorei konzentriert sich auf die a capella-Musik der Renaissance und des Barock mit gelegentlichen „Ausflügen“ in andere Epochen. Bisher hat sie sich Werken von Albrechtsberger, Bach, Eben, Gallus, Gastoldi, Gesualdo, M. Haydn, Monteverdi, Mittergradnegger, Palestrina, Planyavsky, Rheinberger und Schütz angenommen.
DOMSCHOLA
Die Domschola wurde 2002 gegründet und singt seither regelmäßig einmal im Monat gregorianische Gesänge in einem Gottesdienst im Klagenfurter Dom. Dabei orientiert sie sich an den Erkenntnissen der gregorianischen Semiologie und interpretiert die Gesänge nach den ältesten aufgezeichneten Musikhandschriften des europäischen Raumes. In der Liturgiekonstitution des II. Vatikanischen Konzils heißt es: Die Kirche betrachtet den Gregorianischen Choral als den der römischen Liturgie eigenen Gesang; demgemäß soll er in ihren liturgischen Handlungen (…) den ersten Platz einnehmen. Das ist ein Auftrag, dem sich die Damen und Herren der Domschola mit großer Hingabe widmen. In der noch jungen Geschichte des Ensembles finden sich Auftritte in verschiedenen Gottesdiensten und Konzerten im Dom zu Maria Saal, in den Stiftskirchen von Millstatt und St. Paul im Lavanttal, in der Kapelle des LKH Villach, in der Stadtpfarrkirche von Spittal/Drau sowie in der Dominikanerkirche von Friesach.
DOMKINDERCHOR
Seit etwas mehr als vier Jahren gibt es unter der Leitung des Domkapellmeisters Thomas Wasserfaller einen Kinderchor an der Dom- und Kathedralkirche von Klagenfurt. Er ist ein ganz wichtiger Teil der Dommusik, der regelmäßig einmal im Monat in einem Kindergottesdienst musikalisch in Erscheinung tritt. Das Erleben von Gemeinschaft und der Spaß miteinander und an der Musik, die Möglichkeit, sich musikalisch zu entwickeln, aber auch das Hineinwachsen in das Feiern und Singen des Glaubens sind die wichtigsten Ziele des Domkinderchores.
DOMORCHESTER
An hohen Feiertagen, wenn der Diözesanbischof in "seiner" Kathedralkiche Messe feiert, und während des Festivals Musica Sacra im Sommer gestaltet die Dommusik Klagenfurt die Gottesdienste stets mit Chor-Orchester-Messen hauptsächlich aus Barock und Klassik. Außerdem tritt die Dommusik zweimal pro Jahr im Rahmen von Konzerten mit Chor-Orchester-Werken in Erscheinung. Neben Werken der bedeutenden Meistern Leopold und Wolfgang Amadeus Mozart, Joseph und Michael Haydn, Franz Schubert, Anton Bruckner und Ludwig van Beethoven finden sich auch Kompositionen von Jan Dismas Zelenka, Johann Georg Reutter, Franz Xaver Widerhoffer, Karl Ditters von Dittersdorf, Anton Cajetan Adlgasser und Johann Ernst Eberlin u. a. im Repertoire der Dommusik. Wesentlicher Bestandteil der Dommusik Klagenfurt ist für diese Form der Kirchenmusik das DOMORCHESTER. Violinen, Violen, Celli, Kontrabässe, Flöten, Oboen, Fagotte, Trompeten, Hörner, Posaunen und Pauken prägen und bereichern gemeinsam mit der Orgel das Klangbild der Chor-Orchester-Werke, das ein wesentliches Merkmal der Domkirche von Klagenfurt darstellt. In den Reihen des Domorchesters spielen unter der Leitung des Domkapellmeisters MusikerInnen des Kärntner Sinfonieorchesters (KSO), des Kärntner Landeskonservatoriums und des Kärntner Landesmusikschulwerkes.
DOMMUSIKVEREIN
Der Dommusikverein ist neben der Dompfarre die wichtigste Trägereinrichtung der Dommusik. Er wurde 1919 gegründet, erster Obmann war der Musikvereinsdirektor Karl Frodl. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Verein 1948 wiederbelebt, Obmann war Volksbildungsreferent Josef Schmid. Ihm folgten Dr. Maximilian Schwediauer, Dr. Friedrich Staudacher, Rudolf Nowak und Dr. Gustav Pernatsch. Gegenwärtig wird der Verein von einem 18-köpfigen Vorstand geleitet, dem Mag. Robert Laßnig als Obmann vorsteht. Der Dommusikverein sorgt für die Durchführung und Finanzierung der Arbeit der Dommusik in Liturgie und Konzert. Er leistet einen unverzichtbaren Beitrag für das „musikalische Erscheinungsbild“ der Domkirche Klagenfurt und das Wirken der beiden hauptamtlichen Dommusiker. Zahlreiche Sängerinnen und Sänger stellen zusätzlich zu ihrem gesanglichen Dienst ihre Zeit und ihr Engagement ehrenamtlich in den Dienst des Dommusikvereins und somit auch der Domkirche. Ohne die vielen Mitglieder des Vereines könnte die Dommusik allerdings nicht existieren, denn sie liefern die finanzielle Basis.
Also: Werden auch SIE Mitglied im Dommusikverein!
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