Das Schloss Gainfarn ist ein Schloss in der Bad Vöslauer Katastralgemeinde Gainfarn. Das Schloss, das heute die Musikschule von Bad Vöslau beherbergt, hat eine sehr ähnliche Entwicklungs- und Besitzgeschichte wie das im Nachbarort Großau befindliche Schloss Merkenstein, da die Güter Gainfarn und Großau lange Zeit zusammengehörten.Es wurde zwar bereits 1206 im Salbuch des Stiftes Klosterneuburg ein Rudwinus von Gainfarn urkundlich erwähnt. Der Standort seines Sitzes, das so genannte Feste Haus, ist jedoch nicht bekannt. Die Hohenberger, die das Gut Gainfarn besaßen, verlegten ihren Sitz bereits 1448 zur Burg Merkenstein. Das heute noch bestehende Schloss ist jedenfalls wesentlich jünger.Als die Burg Merkenstein im Zuge der Zweiten Türkenbelagerung zerstört wurde, wurde der Sitz der Herrschaft wieder nach Gainfarn verlegt. Sowohl der Ort und das Schloss Gainfarn befanden sich von 1675, also auch während der Türkenbelagerung, bis 1829 im Besitz der Dietrichsteiner. Noch vor dem Besitzerwechsel erfuhr das Schloss den Umbau zum heutigen Aussehen durch Joseph Carl von Dietrichstein, den ersten Gouverneur der Privilegirten Oesterreichischen National-Bank. 1816 ließ er den Haupttrakt in seine klassizistische Form umbauen.Im Jahr 1829 erwarb Joachim Eduard Graf Münch-Bellinghausen die beiden Güter Gainfarn und Großau mit Merkenstein. Nach dessen Tod erbte auch dieses Schloss 1866 Adolph Freiherr von Brenner-Felsach. Dieser vererbte es seinerseits an seinen Sohn Joachim von Brenner-Felsach, der durch seine Weltreisen und die dabei entstandenen Fotos, die im heutigen Museum für Völkerkunde in Wien ausgestellt sind, bekannt wurde. In der Zeit von 1897 bis 1901 war Hugo von Hofmannsthal ein oft gesehener Gast im Schloss.
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